Ruhrvolleys Liga-Herren siegen erneut mit angezogener Handbremse
Am letzten Wochenende empfingen die Ruhrvolleys Liga-Herren den SC Huckarde-Rahm. Dieser ist zwar vorletzter in der Tabelle, allerdings ist die Saison noch jung und die Tabelle somit noch nicht aussagekräftig. Eigentlich hätten die Stockumer die Gäste in der vorherigen Woche schon empfangen, diese erschienen jedoch nicht. Nach mehreren Telefonaten und viel Ärger über den geplatzten Termin verkündete der Trainer eine unkomplizierte Spielverlegung als Entscheidung: „Wir hätten uns den 75:0 Sieg eintragen können, aber wir wollen nicht am grünen Tisch gewinnen, wir wollen spielen!“ So kam es am Freitag zum Nachholspiel mit knapp 30 Zuschauern.
Der Start zeigte sich wieder mal schwierig, denn schon von Anfang an zeigte sich, dass die Gegner trotz ihres unkonventionellen Ball-Handlings immerhin ein tolles Ballgefühl und ein gutes Mannschaftsgefüge haben. Mit schwieriger Annahme und oftmals alternativlosem Zuspiel fand Stockum kaum ins Spiel und lief bis zum Satzende hinterher, sodass der Gegner 25:22 den Satz beendet.
Im zweiten Satz starten die Volleys mit einem Diagonalwechsel; neuer Zuspieler, neues Tempo und mehr Alternativen lösten allmählich die Anfangsschwierigkeiten und sorgten für neuen Mut im Angriff. Bei 16:22 nimmt Huckarde noch das Time-Out, dass sie wieder mehr zurück ins Spiel bringt, jedoch reicht es am Ende nur noch für die Ergebnisumkehr des letzten Satzes. 25:22 für die Ruhrvolleys.
Die Ansage zum 3. Satz kam pünktlich wie einst die Deutsche Bahn: „Wir brauchen mehr Druck!“, fordert Spielertrainer Zvezdan. Die Mannschaft hatte so langsam ihre Möglichkeiten erreicht, das Spiel lief rund, zu rund? Nach einer 14:4 Führung wurde nochmal kräftig gewechselt und plötzlich steht Stockum ohne Zuspieler auf dem Feld. Was sich nach reiner Willkür anhört, hat durchaus System, denn die Jungs befinden sich in der Findungsphase für den Liga-Wiedereinstieg im Jahr 2024 und da möchte man im Vorhinein in erster Linie Erkenntnisse erlangen: Wie gehen die Spieler mit Unregelmäßigkeiten um, wie mit Stress und wie mit der spontanen Suche nach Lösungsmöglichkeiten? Nach dem Satz mit dem Ergebnis 25:12 ist klar, dass auch der Ausbruch aus der Komfortzone machbar ist.
Im vierten und letzten Satz ging es darum, alternative Spielsysteme zu testen. Mit 2 Zuspielern und stetig 3 Angreifern am Netz hat man im Angriff zwar den maximalen Vorteil, im Anpassungsvermögen jedoch den größten Druck. Auch wenn die Ruhrvolleys nun eingespielt waren und der Gegner auch befreiter spielen konnte, weil er nichts mehr zu verlieren hatte, verlief das Spielende mit dem Satzsieg nach Vorschrift. Immerhin lag hier das Ergebnis bei 25:20 für die Heimmannschaft.
Ruhrvolleys – SC Huckarde-Rahm 3:1 (22-; -22; -12; -20)